Schos nimmt Abschied von Conde und den dortigen Kindern. |
"Es fällt mir nicht gerade leicht, Conde zu verlassen, aber ich gehe in der frohen Zuversicht, dass wir die junge Pfarrei auf gute Wege gebracht haben. Wir, das sind alle gegründeten Gruppen und pastoralen Initiativen", sagt Schos - und ergänzt: "Es freut mich, dass die Entscheidung von Bischof Stefan war, dass ich weiterhin in Brasilien tätig sein darf, auch wenn das Aufgabengebiet ein völlig anderes sein wird."
Sao Paulo ist die größte Stadt Brasiliens, sie hat selbst rund 11 Millionen Einwohner. Bezieht man das Umland mit ein, leben dort etwa 20 Millionen Menschen. Darunter sind viele Deutsche, die in Niederlassungen deutscher Industriefirmen wie Siemens, Mercedes, VW, Schering oder Henkel arbeiten.
Für die deutschen oder deutschsprachigen Katholiken in Sao Paulo und Rio de Janeiro gibt es zwei eigene Gemeinden - und für die wird El Presidente künftig zuständig sein. Als einziger Priester wird er die Personalpfarrei betreuen.
Künftig wird er also die Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen wieder auf deutsch abhalten. Eine wichtige Aufgabe ist außerdem die Seelsorge.
"Es wird Zeit, wieder Deutsch zu lernen, oder aber das Bayrische ortsansässig zu machen", sagt das gallische Oberhaupt mit einem Augenzwinkern. "Die Umstellung wird keine leichte sein, denn das Leben ist ein völlig anderes im Süden des Landes. Aber ich freue mich schon darauf, Neues zu lernen und zu erleben und gehe mit Gottvertrauen an diese neue Mission heran."
Schos kennt bereits die Arbeit, die Menschen und die Herausforderungen vor Ort, da er schon mehrfach als Vertretung dort gearbeitet hat.
Als Auslandsseelsorger in Sao Paulo ist El Presidente nicht mehr der Diözese Passau unterstellt, sondern er untersteht nun der Deutschen Bischofskonferenz. Dort gibt es das Katholische Auslandssekretariat, das für die Priester an den weltweit 120 Orten mit deutschsprachigen katholischen Gemeinden zuständig ist.