Plausch von Gauloises-Koryphäen: Präsident Schos und Gründungsmitglied Gerald am Rande der großen gallischen Abschiedsgala auf dem Emmertinger Sportplatz. (c) Bella Rink |
Nach 24 Jahren gibt Schos das Amt des Präsidenten bei Gauloises Emmerting auf. Das verkündete er bei der großen gallischen Abschiedsgala. Bei diesem besonderen Event wollte der in Brasilien lebende Priester nicht fehlen, mit seinem Besuch, den Geschenken und auch mit seinem Abschied überraschte er. Wie ihm die Feier gefallen hat und was die Gründe für seinen Rückzug sind, erläutert El Presidente im Interview.
Bei der großen Abschiedsgala hast du mit deiner Anwesenheit alle Gallier überrascht – und sie damit erfreut. Warum war es dir wichtig, dabei zu sein?
Meine Gründe waren dieselben wie von allen anderen, die wie ich extra zur Abschiedsgala gekommen sind: Ich wollte einfach dabei sein bei diesem speziellen Event. Ich spüre eine tiefe Verbundenheit zu Gauloises und ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit jedem Einzelnen. Seitdem ich in Brasilien lebe, konnte ich leider bei den Gauloises-Spielen nicht mehr dabei sein, weil die Anreise ja doch etwas länger ist.
Aber die Abschiedsgala im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums wollte ich mir nicht entgehen lassen, weil es auch mein Abschied ist. Mein Kommen sollte eine Überraschung werden, darum habe ich niemandem etwas erzählt. Eine schöne noch dazu, deshalb habe ich auch Geschenke mitgebracht: die Schlüsselanhänger als Andenken für die Mannschaft und die Tütchen mit brasilianischer Schokolade für den Verkauf bei der Torwand.
Du hattest keine einfache Anreise mit 36 Stunden Reisezeit. Noch dazu kostet der Trip nicht wenig, Sao Paulo ist ja 10.000 Kilometer weg. Hat er sich trotzdem gelohnt?
Ja, die Strapazen haben sich gelohnt, die Abschiedsgala hat mir sehr gut gefallen. Sie war unserem Alter entsprechend: sowohl dem Alter des Teams mit 30 Jahren als auch dem Alter der Spieler, die verabschiedet wurden – die meisten gehen ja auf die 50 zu. Daher waren die Feierlichkeiten ruhiger als früher, aber in inniger Verbundenheit und Geselligkeit. Gott sei dank ging es nicht mehr bis 6 Uhr und ich war auch froh, dass nicht mehr drei Tage hintereinander gefeiert wurde, wie damals beim 10-jährigen Jubiläum.
Bei der Gala hast du deinen Rückzug verkündet. Warum hörst du als Präsident auf?
Alles hat seine Zeit, das steht schon in der Bibel. Wie für die Spieler, die mit dem Fußballspielen aufgehört haben, ist auch für mich der Zeitpunkt nun gekommen, den Hut zu nehmen. Ich war seit 2000 Präsident, eine lange Zeit. Ich glaube, es wäre besser, wenn das Amt jemand ausübt, der mehr vor Ort ist als ich das sein kann.
Was wird dir besonders in Erinnerung bleiben aus 30 Jahren Gauloises?
Da gibt es viele Momente, die einem immer mal wieder in den Kopf kommen: Manche Szenen aus der Jubiläumsfeier anlässlich des zehnjährigen Bestehens 2004 etwa. Oder die Duelle mit der Reischacher Hütte an Ostern, zu denen ich nach der Osterpredigt angereist bin - und es war immer kalt und hat geregnet.
Auch war ich bei vielen Hallenturnieren zugegen, an die ich mich gut erinnern kann. Und bei der Abschiedsgala ist mir eingefallen, wie ich 1996 auf dem Balkon des alten Sportheims als Kameramann das Großfeld-Spiel gegen die Mighty Altöttings gefilmt habe.
Ich war ja nicht die ganzen 30 Jahre dabei. Aber es war schön zu sehen, wie sich das Leben für die Teammitglieder immer mal wieder verändert hat. Wir alle haben ja verschiedene Lebensabschnitte durchgemacht: Erst Schulzeit, dann beruflicher Werdegang sowie die privaten Veränderungen durch Hochzeit, Hausbau oder die Geburt von Kindern. Die Kameraden dabei zu begleiten, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Von daher gibt es jede Menge Erinnerungen, die ich als Präsident in meinen Ruhestand mitnehme.
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