Montag, 11. März 2024

Borreliose-Diagnose für Kapitän Jens

Schonung ist angesagt
für Kapitän Jens.
Die Erkrankung kommt eher selten vor, doch sie hat Jens erwischt: Beim gallischen Mannschaftsführer wurde eine Lyme-Borreliose diagnostiziert. „Das war für mich eine große Überraschung“, erzählt der 37-Jährige.

Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Borrelia verursacht wird. Die Bakterien werden durch den Stich von infizierten Zecken auf den Menschen übertragen. Nur etwa jede dritte Zecke trägt Borrelia-Bakterien in sich, schätzt das Robert Koch-Institut (RKI). Und nicht jeder Gestochene erkrankt dann auch an Lyme-Borreliose. Da muss schon etwas Pech zusammenkommen. 

Im Jahr 2023 erwischte es nach Behörden-Angaben 9.592 Menschen in ganz Deutschland. Das sind etwa so viele wie 2022. Höhere Zahlen gab es zwischen 2016 und 2021 (siehe nachfolgende Grafik). Es ist aber davon auszugehen, dass es viel mehr Fälle gibt, die aber gar nicht entdeckt oder gemeldet werden.

Oftmals bemerken Betroffene die Infektion erstmal nicht. Von einem Zeckenstich hat auch Jens nichts mitbekommen. Die sonst häufigen frühen Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Hautausschläge traten bei ihm nicht auf. Er bemerkte nur eine gewisse Müdigkeit, die ebenfalls vorkommen kann. Wird die Infektion nicht frühzeitig erkannt, können schwerere Symptome auftreten, darunter Gelenkschmerzen, neurologische Beschwerden oder Herzprobleme.

 
Beim Gauloises-Kapitän traten im September erstmals Gelenkschmerzen auf. Sein linkes Knie wurde dick, ohne Grund. Doch das legte sich wieder und im Januar spielte er ein Hallenturnier mit den Alten Herren der DJK Emmerting. In den vergangenen Wochen kamen die Knieschmerzen dann zurück, bis schließlich erneut eine große Schwellung auftrat, ohne dass Jens sich das erklären konnte. Deshalb suchte er seinen Hausarzt auf. Dieser überwies ihn zunächst zum Orthopäden, entdeckte dann aber doch erhöhte Entzündungswerte und diagnostizierte schließlich die Lyme-Borreliose.

„Jetzt muss ich eine dreiwöchige Antibiotika-Therapie machen“, berichtet der Gallier. Er hat keine Ahnung, wann und wo er sich den Zeckenstich eingehandelt hat. „Vielleicht im letzten Frühjahr beim Heckenschneiden“, vermutet er. Somit könnten sich die Borrelia-Bakterien bereits seit knapp einem Jahr in seinem Körper tummeln.

2023 wurden im Landkreis Altötting genau 39 Borreliose-Fälle registriert. Guckt man auf das Verhältnis Fallzahlen pro 100.000 Einwohner steht die Heimatregion im Vergleich zu anderen bayerischen Städten und Landkreisen eigentlich gut da: 34,27 beträgt die Quote für Altötting im Jahr 2023. Die Landkreise Mühldorf (27,53) und Traunstein (22,69) liegen darunter, dafür gibt es vielerorts in Niederbayern deutlich höhere Werte - so in den Landkreisen Passau (101,03), Regen (110,21) oder Straubing-Bogen, der mit 142,57 in Bayern ganz weit oben rangiert (siehe nachfolgende Karte)


In diesem Jahr wurde dem RKI für Altötting und Umgebung noch kein Fall gemeldet - Jens dürfte also der erste sein. Warum es ausgerechnet sein linkes Knie erwischte, und alle anderen Gelenke nicht betroffen sind, kann der Abwehrmann sich ebenfalls nicht erklären: „Womöglich gibt es doch ein Problem im Knie.“ Ein weiterer Termin beim Orthopäden soll Aufschluss geben, ob ein struktureller Knieschaden vorliegt.

Mit Antibiotika werden die Bakterien nun bekämpft, in einem halben Jahr werden die Blut- und Entzündungswerte ein weiteres Mal untersucht. In der nächsten Zeit soll sich Jens schonen und sein Immunsystem arbeiten lassen. Der Kapitän ist aber zuversichtlich, wie geplant bei der großen gallischen Abschiedsgala am 29. Juni im Großfeld-Retro-Match gegen Mighty Altöttings mitspielen zu können.

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