Mittwoch, 1. August 2018

Rückkehr mit Hindernissen

Tobi zählte von 1997 bis 2006
zum Kreis der Stammspieler.
Das überraschende Comeback von Tobi war aus gallischer Sicht das Highlight beim diesjährigen Soccer-Kleinfeldturnier, das die Emmertinger auf Platz 7 beendeten. Acht Jahre war es schließlich her, dass er zuletzt für Gauloises die Schuhe schnürte. Und sein Einsatz damals stellte schon eine Ausnahme dar.

Die gallische Truppe staunte nicht schlecht, als sich Tobi am Samstag vor Ort einfand und sich für den Sommerwettkampf der Soccer einsatzbereit meldete. Viele Jahre lang hatten ihn seine Teamkameraden nicht gesehen. Still war es um ihn geworden, nachdem er vor zwölf Jahren nach England ausgewandert ist.

Bevor er aus beruflichen Gründen nach Oxford übersiedelte, war der BMW-Mitarbeiter Stammspieler bei Gauloises. Von 1997 bis 2006 glänzte er im Mittelfeld und häufte weit über 80 Spiele an. Beim Hochburger Turnier im Juni 2010, also vier Jahre nach seinem Abgang ins Ausland, meldete sich der ehemalige Garchinger schon einmal spontan für ein Turnier zurück. Es folgte danach aber eine doppelt so lange Sendepause.

Umso erfreulicher war es, als der mittlerweile 39-Jährige am Samstag wieder Gewehr bei Fuß stand - und damit die Gallier überraschte. Doch sein Einsatz verzögerte sich zunächst, da erst noch die passende Spielkleidung organisiert werden musste – schließlich datierte Tobis letzter Einsatz aus einer Zeit, als Gauloises noch in blau-weiß und nicht in bordeaux-gold spielte.

Gegen K.F.F. Jovenes, im zweiten Match des Turniers, war es dann so weit: Tobi kehrte auf den Platz zurück – wenn auch nicht mit der angestammten Nummer 10 auf dem Rücken. Der Offensivspieler hatte Mühe, ins Rollen zu kommen, die lange Fußball-Pause machte sich natürlich bemerkbar in der Ballbeherrschung, Passkontrolle und Spielübersicht.

Sein Comeback gab Tobi auch an der Seite seines Bruders Daniel, der bei Gauloises zum ersten Mal aushalf. Lange standen sie aber nicht gemeinsam auf dem Rasen, da sich Daniel nach einem Zusammenprall verletzt vom Turnier abmelden musste. Die Janouscheks sind übrigens das fünfte Brüderpaar in der gallischen Geschichte – nach Bert/Diego, Maxi/Fabi, Beck‘s/Thomas und Seppo/Hannes. 

Von Spiel zu Spiel kam Tobi besser in Tritt, auch weil er nicht locker ließ und in den Pausen immer wieder das Schießen und Passen übte. In den fünf Begegnungen, die der bekennende FC Bayern-Fan beim Soccer-Turnier absolvierte, blieb er ohne besondere Szene oder Torschuss. Viel wichtiger war ohnehin, dass er überhaupt wieder mit am Ball war.

Der Comebacker, bei dem nun 96 Spiele und 37 Tore zu Buche stehen, zeigte sich nach Turnierende äußerst selbstkritisch: „Das, was ich heute gespielt habe, hat mit Fußball nichts zu tun.“ Um wieder ein besseres Gefühl für den Ball zu bekommen, kündigte er an, in England auch mal wieder ein Fußballtraining zu absolvieren – und nicht mehr nur joggen zu gehen.

Doch womöglich kickt Tobi bald wieder regelmäßiger – und zwar mit Gauloises. Denn nach den vielen Jahren in England will er nach Deutschland zurückkehren. Sein Ziel: München. Seine Teamkameraden hoffen, dass dieses Vorhaben gelingt, und dass es nicht wieder acht Jahre dauert, bis Tobi das nächste Mal mitspielt.

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