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Rennsemmel Hofi beim
Zielleinlauf in Waging im
April. © Günter Klucznick |
Premiere für
Hofi: Der Verteidiger ist am vergangenen Sonntag seinen
ersten Marathon gelaufen. Damit ist er wohl der
erste Gallier, der bei einem Wettkampf die kompletten
42,195 Kilometer abgespult hat.
Als Rennsemmel ist
Hofi ja schon bekannt. Bislang hatte sich der Krankenpfleger aber darauf beschränkt, maximal die Halbmarathon-Distanz zu laufen.
Doch nach seiner
Bestzeit beim
Altöttinger Halbmarathon am 22. September mit 1:43:59 Stunden (
hier sein Zieleinlauf im Video) beschloss der Langhaarige, sich beim
Münchner Medienmarathon nun auf die volle Distanz zu wagen.
Dabei lief die
Vorbereitung auf dieses Ereignis
alles andere als rund. „In läuferischer Hinsicht waren meine letzten Wochen geprägt durch ein Auf und Ab“, erzählt
Hofi.
Nach dem Höhenflug beim Halbmarathon in der Heimat sei der darauffolgende
Testlauf über 35 Kilometer voll in die Hose gegangen. Kreislaufprobleme, Übelkeit und Kniebeschwerden machten dem zweifachen Familienvater zu schaffen, so dass er die letzten vier Kilometer gehen musste. Doch schon zwei Tage später zeigte er sich formverbessert und der Testlauf über eine kürzere Distanz bereitete nur wenig Probleme - abgesehen von
leichten Knieschmerzen.
Dennoch stand für
Hofi fest, dass er das Rennen durch die bayerische Landeshauptstadt anpacken will - mit dem Ziel, den Marathon „einfach zu überleben“. Und es ging gut los. „Die ersten 28 Kilometer haben richtig Spaß gemacht: tolles Wetter, super Stimmung, tolle Kulisse“, berichtet der 36-Jährige. „Und meine Zwischenzeiten waren überraschend sehr konstant.“
Doch ab Kilometer 10 begann sein
Knie immer wieder mal zu
pochen. Und er spürte schon die erste Blase wachsen. „Ich hab mich intensiv auf mein Auftreten konzentrieren müssen und zeitweise versucht, den Laufstil zu wechseln“, schildert
Hofi.
Ab dem 35. Kilometer ging es an die Substanz - nicht nur ihm. „Ich musste immer wieder
Gehstrecken einbauen und kurze Dehnungspausen einlegen. Zu meiner Überraschung ging es sehr sehr vielen Läufern so wie mir: Das war ein gutes Gefühl, was dann auch motiviert, sich nochmal zusammenzunehmen“, erzählt die gallische Nummer 32.
Das Anlaufen nach Pausen sei normalerweise richtig schwer, doch diesmal ging es besser als gewohnt. „Ich konnte auch wieder kilometerweise ruhig dahintraben.“ Schließlich schaffte er es nach
4:28:05 Stunden ins Ziel im Olympiastadion. „Den Zieleinlauf kann ich schwer beschreiben, ich hatte schon etwas in den Augen“, gesteht
Hofi.
Die Strapazen des Wettkampfs wird der Marathonmann noch eine Zeitlang spüren. Zwar sind die
Beschwerden in den
Oberschenkeln schon weitgehend abgeklungen, die
Knieschmerzen werden aber etwas länger bleiben, weiß der Abwehrrecke. „Die Beschwerden basieren wohl auf Überlastung. Erfahrungsgemäß habe ich die nächsten zwei Monate einen kleinen stichelnden Begleiter.“
Doch nach dem Rennen ist vor dem Lauf. Und schon treibt er die Planungen voran. „Unterm Strich war es eine Erfahrung, die man durchaus wiederholen kann - aber nicht mehr dieses Jahr“, stellt
Hofi klar. Erholung sei ihm gegönnt - doch lange wird die Pause nicht dauern. Im Dezember will er einen weiteren Lauf-Wettbewerb in Angriff nehmen und mit
Schwimmtraining beginnen, denn sein neues Ziel lautet: Im Frühjahr 2015 an einem
Volkstriathlon teilzunehmen.
Das wäre dann die nächste Premiere für
Hofi.